Bistro Bardot

Wir1 hatten beim Frühstückstest diesmal nur eine Priorität, die in Berlin nicht alle Tage vorkommt, aber doch immer häufiger: Wir suchten ein klimatisiertes Lokal. Das Thermometer war auf über dreißig, ja bis an die vierzig Grad geklettert, so dass wir nach weniger Hitze lechzten. Uns beim Essen runterkühlen zu lassen, erschien uns als gute Idee und weckte unsere Lust auf Heißgetränke:

1 Americano, klein

Das erste Getränk im „Bistro Bardot“, im Preis enthalten: Americano.

Der von xkey bestellte Americano könnte im „Bistro Bardot“ ein echter Kassenschlager sein, stellte er sich doch geschmacklich als gut heraus. Vielleicht waren wir aber auch nur gutgelaunt ob der Klimatisierung, denn tatsächlich war es im „Bistro Bardot“ angenehm kühl. Dass wir das von vorneherein wussten, hängt damit zusammen, dass wir in der Nacht zuvor wegen der Klimaanlage angerufen hatten. Aufgrund der zugehörigen Hotel-Rezeption ging um elf Uhr nachts noch jemand ans Telefon und bestätigte die Kühlung. :}

Wir bekamen im „Bistro Bardot“ ein Buffet angeboten, das im Preis auch schon die Getränke enthalten sollte. Bevor wir zu den angebotenen Speisen kommen, müssen wir wohl zugeben, dass wir im Grunde Lust auf etwas Fleisch gehabt hätten. Explizit gesucht hatten wir also nicht nach einem vegetarischen oder veganen Plätzchen. Aber es gibt für alles bekanntlich ein erstes Mal, so auch für vegane Currywurst:

veganes ruehrei

Brunchbuffet für 24,50 €, mit veganem Rührei und veganer Currywurst.

Doch nicht nur die vegane Currywurst kostete 46halbe erstmalig, auch das eilose Rührei hatte sie zuvor noch nie auf dem Teller. Leider waren darin die offenbar unvermeidlichen Tomaten eingerührt. Beides ließ sie aber ein wenig ratlos zurück, da außer der stark gewürzten Currysoße für die Speisen nur das Prädikat geschmacksarm vergeben werden konnte. Warum das Bistro2 auf dem vegetarischen Buffet quasi eine Fake-Wurst offeriert, blieb unklar.

Ob vegane Currywurst gesund ist? Wissen wir auch nicht, kam uns aber so vor.

Unklar blieb auch, was bei den Getränken im Preis enthalten war und was nicht. Wir bezahlten für den bestellten Orangensaft (0,2 l) beispielsweise 2,80 Euro, der später bestellte Apfelsaft war jedoch im Buffetpreis mit drin und tauchte entsprechend nicht auf der Rechnung auf.

Ansonsten war das Lokal trotz angenehmer Kühle leer, wir waren die einzigen Gäste:

innenraum

Blick in den leeren Innenraum, das u-förmige Buffet befand sich links neben den Personen.

Andere Gäste gesellten sich übrigens in der gesamten Zeit nicht zu uns, wir hatten das Buffet fast vollständig für uns allein. Ab und an labten sich nur einige Leute, die auf uns wie Hotelangestellte wirkten, am Buffet. Denn das Bistro gehört zu einem großen, noch ziemlich neuen Hotelbetrieb, der an der Boxhagener Ecke Holteistraße gebaut wurde.

Wir konnten immerhin vermeintliche Hotelgäste im draußen gelegenen Hinterhof vernehmen, die dort rauchten und telefonierten. Aufgrund der mittäglichen Zeit und den anderen Verpflichtungen von 46halbe, versagte es sich xkey, ein Junggesellenfrühstück zu bestellen, auch weil es dies wohl gar nicht gegeben hätte.

latte

Latte Macchiato: im Preis enthalten.

Natürlich haben wir als Referenzgetränk auch den üblichen Latte Macchiato getestet und für durchschnittlich gut eingeschätzt. Etwas weniger gut war allerdings, dass trotz des leeren Lokals kaum jemand mal vorbeischaute, um die leeren Teller oder Tassen abzuräumen. Einzig das Bringen der Getränke funktionierte fast immer sehr schnell. Ansonsten war die Bedienung leider eher träge.

Die Ausstattung und die Optik im „Bistro Bardot“ richtete sich offenkundig eher an grüne Touristen mit Hang zu gesunder Ernährung als an Einheimische mit Kohldampf. Selbst das den Gästen zur Lektüre angebotene Greenpeace-Magazin fehlte nicht auf den Tischen und wirkte dort fast wie ein Klischee, genauso wie einige der dargebotenen Speisen:

auflauf an kartoffel und lauch

Auflauf (mit etwas rohem Gemüse) vom Buffet des „Bistro Bardot“.

Als Favorit von 46halbe entpuppte sich der mit Käse überbackene Kartoffel-Lauch-Auflauf, wobei es sich vermutlich nicht um wirklichen Käse aus Milch handelte. Das hausgebackene Brot3 dazu konnte man sich direkt vom Laib abschneiden und war entsprechend frisch.

auflauf

Und schon wieder der Kartoffel-Lauch-Auflauf mit Brot, im Preis enthalten.

Mit großer Freude berichtete 46halbe, dass im Preis der Kopfpauschale für das sonntägliche Brunchbuffet sogar einen Linsensalat dabei war. Nach dem Kosten stellte sich aber heraus, dass zwar die Linsen gut schmeckten, die Kartoffeln im Salat aber zu kurz gekocht worden waren.

auflauf+linsen

Im Vordergrund der Kartoffel-Linsensalat, im Preis enthalten.

Zwischendrin gönnten wir uns noch etwas Koffeinnachschub in Form eines Cappuccinos. Im Verborgenen blieb, ob das Getränk tatsächlich mit Milch zubereitet war. Da wir in einem rein vegetarisch-veganem Restaurant saßen, müsste es ein Milchersatz gewesen sein. Geschmacklich aber votierte 46halbe dafür, dass es Milch war.

cappuccino

Der Cappuccino im „Bistro Bardot“ kostet sonst 2,90 €, war im Buffetpreis aber ebenfalls enthalten.

Dazu genossen wir außerdem Croissants, die uns mundeten und sehr frisch schmeckten. Wir probierten dazu die Schoko-Creme, die definitiv nicht Nutella hieß, sondern mit dunklerer Schokolade gemacht war. Verschiedene Marmeladen, Pflaumenmus und Honig kombinierten wir außerdem zu den Croissants, was dem Essen einen vorzüglichen Abschluss gab.

croissant

Das Buffet im „Bistro Bardot“ bot auch Süßes, im Preis enthalten.

Nur einmal kehrten wir dann noch zum Buffet zurück. Das erwies sich als unsere beste Idee, denn die zuletzt genossene rote Grütze war schlicht köstlich. Sie war definitiv an diesem Morgen gerade frisch gemacht worden und hatte nur einen Nachteil: Sie passte wegen eintretender Sättigung nur noch in kleinen Mengen in uns hinein.

Für 54,60 € (ohne Trinkgeld) gingen wir nicht unzufrieden, aber auch nicht jauchzend aus dem Lokal. Die leise Musik, die ein bisschen Lounge-artig rüberkam, hatte uns angenehm eingelullt, aber so ganz überzeugen konnte uns das Essen dann doch nicht.

Hingehen sollten alle, denen an heißen Tagen kalte Luft, überdurchschnittlich viel Ruhe, gesunde Ernährung und leise Hintergrundmusik am Herzen liegt.

Bistro Bardot
Boxhagener Straße 83, 10245 Berlin
Telefon: 030 / 69 20 97 08-2
bistrobardot.de

  1. Es trafen sich zum Frühstück: 46halbe und xkey. []
  2. Eigenbezeichnung: Bio Deli. []
  3. Laut Website. []

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Filed under Brunchbuffet, Friedrichshain

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