Heute wird in unserem kleinen, hoffentlich nutzbringenden Blog mal wieder ein Lokal besprochen, dessen geographische Lage in die Kategorie „gut erreichbar“ fällt. Man kommt also dauernd dran vorbei: das Morgenland in der Skalitzer. Der Besuch diesmal war nicht zufällig, denn zeitgleich mit dem Frühstückstest wurden die Qualitäten des Etablissements für Arbeitsbesprechungen im weitesten Sinne erforscht.
Als wir1 eintraten, fiel uns zunächst auf, daß der ganze Laden vollgestopft mit Mobiliar war. Das Ambiente war durchaus einladend, man hatte nur erhebliche Mühe, zu einem der Tische zu gelangen.2 Da es zudem recht voll war, hatten wir verdammtes Glück, einen schönen Platz am Fenster okkupieren zu können. Leider war die Stimmung noch aus einem anderen Grund eingangs gedrückt:
Kostenlos, nicht ungefährlich und schlechte Laune machend: die Steuer-ID.
Stefan und 46halbe warteten zunächst vergeblich auf Andrea – also mußte zu zweit bestellt werden. Wir entschieden uns nach nur kurzer Durchsicht der Karte für das „Frühstück Paris“ und das „Italienische Frühstück“, dazu eine Schokolade und abweichend von den Gewohnheiten einen Milchkaffee, beides jeweils für 2,50 Euro.3 Die nach einer halben Stunde endlich eingetroffene Andrea war nicht dazu zu bringen, ein drittes Frühstück zu testen. Sie entschied sich ehern für das „Italienische Frühstück“.
Als gegrilltes Gemüse warteten nun auf beide Paprika und Zucchini, dazu leckere getrocknete Tomaten und Salami milanese:
Das „Italienische Frühstück“ für 7 €.
Außerdem waren noch dabei: Zwiebeln, die allerdings etwas länger hätten eingelegt sein dürfen, Gorgonzola, Parmesan und Mozzarella sowie Schinken.4 Stefan war begeistert („Super, fantastisch!“), meinte aber dann doch, daß es zwar leider etwas zu fettig, aber dafür lecker knoblauchig war.
Für das Frühstück „Paris“ sind 5 € fällig.
46halbes „Paris“ erfüllte die Erwartungen ebenfalls: Der Quark war köstlich und wurde mit Mango, Trauben, Orangen-, Grapefruit- und Melonenstückchen versüßt. Dazu wurde ein Crossaint mit Butter und Marmelade gereicht. Genau, was 46halbe vorgeschwebt hatte.
Nach dem genüßlichen Mahl folgten allerdings so einige Flausen der Bedienung, die das perfekte Frühstücksgefühl nicht recht aufkommen lassen wollten:5 Im Morgenland findet kein Abräumen statt.6 Nach einer halben Stunde vor leeren Tellern bequemte sich der Kellner wortlos an unseren Tisch.7 Und hey, man kann auch dann, wenn man nicht gefragt wird, laut sagen: „Ja, es hat geschmeckt. Vor einer Stunde.“8
Hingehen sollten alle, die auch ein für Kreuzberger Verhältnisse Yuppie-eskes Ambiente verkraften, aber wenig Zeit für leckere Frühstücke haben und daher ihr Geld direkt nach dem Essen auf den Tisch hauen, gehen und daher nicht auf das Abräumen warten müssen und die im Winter mit leichter Zugluft um die Waden klarkommen.
Morgenland Skalitzer Straße 35
Tel. (030) 611 32 91
Außenimpression im Sommer
- Diesmal war eine Dreiertruppe – bestehend aus Stefan, Andrea und 46halbe – als gemeinnützige Testpersonen unterwegs. [↩]
- Lustigerweise hatten wir ziemlichen Spaß dabei, neuankommende Gäste dabei zu beobachten, wie sie ebenfalls versuchten, sich an den vielen Tischen und Stühlen vorbeizuquetschen. :} [↩]
- Na? Wer hatte wohl was? [↩]
- Es schmeckte wie Parmaschinken, war aber keiner. [↩]
- Dazu kamen die Diskussionen um die adäquate Frisur bei männlichen Gesichtshaarträgern und um gegauckte Akten, aber die müssen hier aus Platzmangel entfallen. [↩]
- Wir sinnierten schon, ob wir ein „Geschirr hier“-Schild übersehen haben könnten. [↩]
- Damit ist auch die Frage klar, ob man dort eine halbwegs passable Arbeitsbesprechung mit etwaigen Notizen machen kann. *seufz* [↩]
- Wir haben das aber nicht so gesagt. [↩]