Author Archives: 46halbe

Intimes

Im Intimes war ich schon ewige Zeiten nicht mehr. Im Sommer kann man gut dort draußen sitzen, obgleich es immer etwas zu laut ist wegen der vielen Autos in der Boxhagener Straße. Jetzt, wenn es draußen schon zugig ist, kann man es sich drinnen gemütlich machen mit jeweils nicht störender Musik in angenehmer Lautstärke, netter Bedienung sowie Filmplakaten und attraktiven Wandbemalungen.

Ich hatte eine Berliner Morgenpost unterm Arm, die einer dieser bedauernswerten Aboverkäufer unbedingt loswerden wollte. Naja, nicht gerade die bevorzugte Morgenlektüre, aber man muß sich ja zuweilen auch über die sonst nicht goutierte Presse informieren. Aber erstmal die Zeitung weglegen und die Karte studieren..

Nur Leute, die früher zu oft mit einem Bonanzarad unterwegs waren, bestellen normalerweise Sektfrühstück. Da frank aber unverdächtig ist, je eines besessen zu haben, da er als Ossi kaum als Besitzer in Frage kommt und zudem sicher keiner dieser Brits war, muß er wohl in seltener Sektlaune gewesen sein. Er entschied sich jedenfalls für das Frühstück Metropolis mit perlendem Sekt.

Frühstück Metropolis: 7,50 Euro

Um es gleich zu sagen: frank war nach dem Verzehr „zufrieden und faul“. Entsprechend müssen die Menge ausreichend und die Zutaten wohlschmeckend gewesen sein. Nach seiner Auskunft war das Brot frisch und besonders die gereichten Birnenstückchen schmackhaft. Das Ei allerdings muß ein wenig bekrittelt werden, frank empfiehlt, das Abschrecken nochmal zu üben. Nach dem Abpellen wurde es aber als hartgekocht und zweifelsohne nicht aus der Legebatterie gelobt.

Frühstück Point Neuf: 5,50 Euro

Das Frühstück Point Neuf bestand aus zuckersüßen Bananen- und Melonenstückchen, Erdbeermarmelade, etwas Orange, dunklen, aber etwas trockenen Croissants, Blaubeerquark, Nutella, Honig und Apfelmus. Alles in allem eine gute Sache, mengenmäßig aber an diesem Morgen kaum zu schaffen.

Der schon erwähnte Blaubeerquark, der zu beiden Frühstücken serviert wurde, hat zu einigen Diskussionen bei der Bewertung geführt. Zunächst war unsere einhellige Meinung, daß hier die bekannte Mindener Aromafabrik ihre Hände im Spiel hatte, aber beim zweiten Löffel waren wir nicht mehr sicher. Er schmeckte eben doch wie selbstgemacht, mit reichlich Zimt zwar, aber die Schälchen wurden ausgekratzt.

Hingehen sollten alle, die vom Kellner nicht übermäßig belästigt werden wollen, eine chillige Atmosphäre zum Frühstück vorziehen, einfach mal eine Bürgerinitiative gründen wollen und idealerweise einen cineastischen Hang haben.

Intimes, Boxhagener Str. 107, 10245 Berlin
Telefon: 030 / 29 66 64 57
Außenansicht Intimes

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Filed under À la carte, Friedrichshain

Cafe V

Zwei Fleischesser in einem Frühstückslokal mit ausschließlich vegetarischen Spezialitäten – kann das gutgehen? Klar! Wir1 trafen uns mit etwas asymmetrischer Ausgangslage: bert war schon ziemlich oft im Cafe V, da er in der Nähe arbeitet, 46halbe aber noch nie. Erfreut darf jedoch konstatiert werden, daß es noch kein “Stammtisch”-Schild auf dem Tisch gab, wo bert saß.

Wir waren die ersten Gäste des Tages, weswegen die Kellnerin ein paar Minütchen brauchte, den Laden hochzufahren. Die schlichte Frage: “Brauchst Du nen Kaffee?” hat bert beeindruckt, nicht etwa wegen der netten Art des Vortrags, sondern wegen des Verbes “brauchen”. Positiv muß mal wieder hervorgehoben werden, daß die zuerst bestellten koffeinhaltigen Heißgetränke mit stillem Wasser serviert werden (Latte macchiato 2,30 Euro und großer Kaffee 2,40 Euro). Man kann es nicht oft genug betonen: Es macht einfach einen Unterschied. Sogar bert, der koffeinabhängig im letzten Stadium ist, weiß dies zu würdigen.

Aus einer momentan nicht mehr rekonstruierbaren Laune heraus löste das Lesen des Wortes “Tofuwurst” bei 46halbe den Pawlowschen Reflex inklusive Salivieren aus. Obgleich sie ausweislich dieses Blogs so gut wie nie eine Art von gebratener Wurst oder auch nur irgendwie Gebratenes zur frühen Morgenstunde ordert, hörte sie sich selbst das Tofuwurst-Frühstück bestellen. Im Nachhinein kann man sich natürlich auch fragen, ob es schlicht an der Tatsache lag, daß das Tofu-Frühstück an neunter Stelle der Frühstückskarte zu finden war.2

Vielleicht ist es generell eine gute Idee, die Testesser vorab darauf festzunageln, daß sie etwa das sechste (oder eben neunte) Frühstück der Karte aufessen müssen. Das wär allemal neutraler für die Bewertung. 46halbe fürchtet nur, sie hat dann bald keine Freunde mehr, die mit ihr frühstücken wollen. Außerdem könnte es sie ja selber treffen – was für ein Grauen, wenn die Nummer sechs dann das Tomatenfrühstück wär!

Tofu-Frühstück: 5,90 Euro

Aber mal zurück zum Frühstück: Es gab lecker Tofuwurst, die einfach dermaßen nach Fleisch schmeckt, daß man anfängt, am vegetarischen Versprechen des Ladens zu zweifeln. Dazu wurden Bohnen und etwas Rührei serviert, die zusammen mit dem Schafskäse eine ausgesprochen wohlschmeckende Kombination bildeten. Ein bißchen Obst und Grünzeug rundeten das Frühstück ab. Hatte sich 46halbe anfangs noch entsetzt über die eigene Bestellung gegruselt, stellte sich nun sehr schnell das Gefühl ein, das absolut perfekte Frühstück für diesen Morgen gewählt zu haben.

Rührei mit Schafskäse: 3,90 €

berts Frühstück war ein schlichtes Rührei an Schafskäse. Da er ein erfahrener Rühreiesser ist und gerade im Cafe V das liebevoll zubereitete Hühnergedeck schon oft genossen hat, ist es auch diesmal offenbar die richtige Wahl. bert betont, daß er satt geworden ist und genau nichts zu kritisieren hat.

Es war ein im Vergleich eher kurzes Frühstück, da wir beide ordentlich Arbeit am Hals haben, die uns am längeren Verweilen hinderte. Aber daß wir als Fleischverzehrer im vegetarischen Spezialitätenlokal vollauf glücklich waren, ist doch mal eine Aussage.

Hingehen sollten alle, die anständigen Kaffee und fleischlose Kost in vielen Varianten möchten, vielleicht auch mal auf den obligatorischen Speck und damit vielleicht in Zukunft die nach ihm benannten Ringe am Leib verzichten wollen oder zwischen 10 und 2 Uhr grad ohne rechtes Ziel am Lausitzer Platz rumstehen.

Cafe V,
Lausitzer Platz 12, 10997 Berlin
Telefon: 030 / 612 45 05
Außenansicht Cafe V

  1. 46halbe frühstückte diesmal mit bert. Die Bilder sind mit seiner Handykamera gemacht, da ich die Kamera leider vergessen hatte. []
  2. Auf die Auswirkungen von 46halbes Zwangsneurose um die Zahl neun wird später irgendwann eingegangen. []

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Filed under Kreuzberg

Sowohl Als Auch

Das “Sowohl als auch” ist eines der Lokale im Prenzlauer Berg, das zum recht beliebten Klassiker geworden ist. Auch in der nun angebrochenen kühleren Jahreszeit lädt es zum gemütlichen Frühstücken ein. Da man dort problemlos zu jeder Tageszeit, auch schon mal um ein Uhr nachts, allerhand Leckereien bekommt, darf es natürlich in unserem kleinen Blog nicht fehlen. Ausweislich der Karte kann man von acht bis zwei Uhr morgens frühstücken.

Wir1 trafen uns diesmal zu einem späten Frühstück so gegen 20 Uhr. Offenbar war das kein gutes Omen, denn ganz im Gegensatz zu früheren Erfahrungen war das gastronomische Erlebnis diesmal eher unterdurchschnittlich. Obwohl wir einen kuschligen, unbeobachtbaren Platz ganz hinten in der Ecke ergattern konnten, sieht ein perfektes spätes Frühstück leider etwas anders aus.

Der obligatorische Lackmustest von starbug mußte diesmal entfallen. Er besteht darin, daß ein Eiskaffee bestellt wird, um die Güte des Kaffeeangebotes anhand der nach oben offenen Eiskaffeeskala zu messen. Es war aber schlicht zu kühl für Eiskaffee, befand starbug. Doch wir wußten ohnehin schon, daß es überaus guten Kaffee im “Sowohl als auch” gibt.

Roma

Roma: 7,60 €

Das Frühstück Roma war starbugs Wahl – ein gemischter Teller mit Wurst, Salat und Obst, alles nett arrangiert. Vielleicht lag es an der Uhrzeit, aber so richtiges Frühstücksfeeling wollte bei ihm dennoch nicht aufkommen. Natürlich können wir die dunkle Tageszeit nicht dem Lokal anlasten, die zwei verfaulten Trauben auf dem Teller allerdings schon. Er war nicht begeistert.

Sill hatte nach langem Überlegen und dann plötzlicher Spontanentscheidung das Frühstück Mykonos gewählt. Bevor es eintraf, vergaß die Kellnerin allerdings den bestellten Cappuccino (2,20 Euro). So saß sill eine Viertelstunde auf dem Trockenen – nicht nur hungrig, sondern auch durstig. Der mit dem Cappuccino mitgelieferte Keks konnte aber den Lapsus wieder etwas wettmachen.

Mykonos

Mykonos: 4,60 €

Das Frühstück bestand aus Rührei an Salat. Sill konnte keine wirkliche Aussage zum Geschmack machen, sie war derart hungrig, daß es innerhalb weniger Sekunden bereits verzehrt war. Sie lobte aber ausgiebig das zugehörige Brot: “Hat gerockt.” Die Brötchen erhielten hingegen einen Daumen nach unten. Im Kompressionstest fielen sie aufgrund zu hoher Entropie durch.

46halbe hatte sich für das deftige Frühstück St. Georgen entschieden. Es war geschmacklich nichts besonderes, vor allem aber war es praktisch kaum zu essen.

St. Georgen

St. Georgen: 6,20 €

Es bestand aus mit Schinken und Gewürzgurken belegtem Brot, überbacken mit Käse. Anbei gab es noch viel mehr der leider nur wenig schmackhaften Gurken – und natürlich die offenbar unvermeidlichen Tomaten. Da das unscharfe Messer für die Konsistenz des Essens leider unbrauchbar war, entfaltete sich zudem ein regelrechter Kampf mit den Zutaten. Es mag ein Frühstück für Liebhaber geschmacksarmer Gurken sein, die sich ihr Essen auch noch gern archaisch erobern wollen. Für mich war es ein Erlebnis, das ich nicht wiederholen möchte.

Hingehen sollten also alle, die guten Kaffee mögen, überaus leckeren frischen Kuchen von der angeschlossenen Bäckerei verzehren möchten, aber nicht unbedingt ein Frühstück im Sinn haben – schon gar keins mit massig Gurken.

Sowohl Als Auch

Kollwitzstraße 88 (Ecke Sredzkistraße), 10435 Berlin
Telefon: 030 / 442 93 11
www.tortenundkuchen.de

  1. 46halbe wollte diesmal mit sill und starbug schlemmen. []

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Filed under Archiv

Eckstein

Es gibt Klassiker, bei denen kommt man gar nicht darauf, noch extra Worte zu verlieren: Frühstück in der eigenen Küche zum Beispiel oder Picknick im Park. Das Eckstein im Prenzlauer Berg ist so ein Stück Frühstücksgeschichte. Seit das ehemalige Kolonialwarengeschäft vor fast fünfzehn Jahren zur Bar umgebaut wurde, hat es viele Morgen vor dem gefährlichen Vakuum im Kühlschrank gerettet. Dieses Mal jedoch muß es sich der kritischen Betrachtung (und gerade wegen des Heimvorteils einer besonders kritischen Betrachtung) unterziehen lassen.

Das Eckstein befindet sich an der Ecke Raumerstraße/Pappelallee. Draußen gibt es Klapptische mit Bierbänken, aber auch eine Hollywoodschaukel – die Verkehrsgeräusche sind erträglich, dank aufgemotzten Mopeds sogar eher dörflich. Im Inneren gibt es ein paar nicht zu dicht gestellte Tische vor der Bar und zwei betischte Emporen – eine davon jedoch wegen der dort befindlichen Küche eher zugig. Besonderes Feature des Ecksteins sind Rühreier, Smoothies und Pancakes.

Innenansicht mit Empore: kostenlos

An dem sonnigen Morgen war das Restaurant gut gefüllt und unser Tisch füllte sich etappenweise. Die daraus resultierende asynchrone Bestellweise verkraftete das zuvorkommende und gutgelaunte Personal mit Latte-Zubereitungszeiten von bis zu unter zwei Minuten1 ausreichend gut – ähnlich wie die zugegeben blöden Witze eines der Tester. Die Meßgruppe war mit zwei verkaterten Fleischessern und zwei nicht-verkaterten Vegetariern gut gestreut – eine Placebo-Kontrollgruppe gab es jedoch nicht. Der große Latte macchiato kostete 2,60 Euro, ein extra-Shot Espresso fünfzig Cent. Zur preislichen Orientierung: Französisches Frühstück kostet 4,20 Euro, und als besonderes Extra für den Schmierfaulen gibt es zwei fertig belegte Bemmen als „Berliner Frühstück“.

Der Latte macchiato war durchschnittlich lecker, für den Kaffee konnte hannes – Koffeinjunky und ausgewiesener Kaffeeexperte – jedoch nur das vernichtende Urteil „man braucht Zucker“ vergeben. Sill genehmigte sich einen Himbeersmoothie mit Apfelsaft für 3,20 Euro und war sichtlich angetan. franks Wahl fiel auf das Skandinavische Frühstück, hannes und sill wählten beide das Kanadische Frühstück, während erdgeist seiner Tradition treu ein gemischtes Frühstück – hier „Allerweltsfrühstück“ – bestellte.

Skandinavisches Frühstück: 6,50 €

Das Skandinavische Frühstück hielt einen laut frank „amtlichen Haufen“ Lachs bereit und kam mit Shrimpsrührei, Gemüse, Salat, Butter sowie in je einem Töpfchen Avocadocreme, Dijonsenf und Meerrettich. Während frank vom Rührei durchweg begeistert war, lockte ihm die lasche Avocadocreme nur ein Gähnen hervor, das von der in vegetarischen Ausbildungslagern trainierten sill auch bestätigt wurde.

Kanadisches Frühstück: 5,50 €

Ein Kanadisches Frühstück besteht im Eckstein aus zwei Pancakes. Hannes wählte der Abwechslung wegen neben dem üblichen Blaubeer- ein Bananenpancake. Dazu gibt es Ahornsirup und Dekorobst. Die Blaubeerpancakes sind nach sills Aussage die Referenzdarreichung in Berlin. hannes hätte quantitativ ein wenig mehr für den Preis und seinen Hunger begrüßt – mußte aber nach dem Verzehr zugeben, daß diese nur scheinbar unscheinbar aussahen, es aber doch ganz schön in sich hatten.

Da wir aus früheren Fehlern gelernt und die erste sich bietende Wespe frühzeitig kalt- und zur Warnung im Fenster ausgestellt hatten, stellte das Essen der Pancakes keine entomologische Herausforderung dar. Es soll lobend erwähnt werden, daß sich die Speisekarte zum Wespenjagen eignet.

Allerweltsfrühstück: 5,60 €

Das Allerweltsfrühstück wartete mit vier frischen Wurstsorten, zwei Lagen Lachs, Gorgonzola, Camembert, Käsescheiben in drei Sorten, Marmelade satt, einem Ei, Obstsalat, selbstgemachtem Kräuterquark, Dekorobst und Tomaten auf. Kurzum: Sehr reichlich und nichts aus der Packung. Da es keinen Eierlöffel gab, mußte das offensichtlich nicht korrekt abgeschreckte Ei händisch geöffnet werden und lief prompt über unseren Notizen aus. Den Grund für das wäßrige Ei vermuten wir irgendwo um das Konzept „Vorkochen“.

Der zu den Selberschmier-Frühstücken gereichte Brotkorb beinhaltete sehr leckere, frische Ostschrippen und delikates Vollkornbrot. Alles in allem ist das Allerweltsfrühstück eines der bestausgestattetsten gemischten Frühstücke in der Gegend. Der Teller war spannend, aber leider nicht zu schaffen. Auch Salatkopf-Care-Pakete an den noch nicht vollständig gesättigten hannes führten nicht zur erhofften Abnahme des Essensbergs.

Hingehen sollten alle mit und ohne Kater, die Frühstück satt und dabei von 14 Jahren Erfahrung am Kunden profitieren wollen, keine Mittepack-Allergie haben und kein Internet beim Frühstück brauchen.

Eckstein
Pappelallee 73
, 10437 Berlin
Telefon: 030 / 441 99 60

Eckstein

  1. Da sein erster Kaffee „gefühlte zehn Minuten gedauert“ hat, besteht hannes darauf, die Durchschnittszeit mit fünf Minuten anzugeben. []

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Filed under À la carte, Prenzlauer Berg

Rote Harfe

In der Nähe des SO36 in der Oranienstraße befindet sich die Rote Harfe, ein Lokal mit langer Tradition. Heute firmiert es als “Orient-Lounge” mit neuem Besitzer, aber verändertem Konzept. Das konnten wir1 nicht ahnen, als wir uns dort zum Frühstück trafen. Da es trotz Sonnenscheins etwas zu kühl zum Draußensitzen war, entschieden wir uns für einen kleinen Tisch drinnen am Fenster.

Beim Eintritt empfing uns an der großen Kreidetafel der Hinweis auf das Wochen-Special: Baby-Steinbutt in Nußbutter mit Fenchel. Ui, das klang erstmal einladend, allerdings nicht zum Frühstück. Wenig später hatten wir die Speisekarten und den obligatorischen Latte macchiato (für 2,60 Euro) auf dem Tisch, der zu unserer Freude mit Wasser serviert wurde. Während wir wie immer unschlüssig die Wahl der Frühstücke diskutierten und uns das Wasser bereits im Munde zusammenlief, warteten wir darauf, bestellen zu können.

Wir warteten und warteten. erdgeist hatte sich längst für das Kleine Gemischte Frühstück entschieden, 46halbe hatte aufgrund unterdurchschnittlichen Hungers das Französische Frühstück gewählt. Irgendwann hatten wir bereits Schwächeanfälle wegen Unterzuckerung und fragten verzweifelt, aber höflich nach, ob wir bestellen dürften.

 

Kleines Gemischtes Frühstück: 5,40 €

Das Kleine Gemischte Frühstück kam nur wenige Minuten nach der erfolgreichen Bestellung und bestand aus Cervelatwurst, Schinken und Käse, sämtlich aus der Packung, sowie Camembert, Marmelade und Ei. Die unliebsame optische Zusammenstellung ohne Obstgarnitur, aber mit etwas Salat zauberte kein Lächeln auf erdgeists Gesicht. Auch der sofortige Ei-Verzehr änderte seine Stimmung nicht zum Besseren, denn dieses hatte offenbar nur sehr kurzen Kontakt mit heißem Wasser gehabt, war entsprechend weich, sehr weich.

Obwohl hungrig, fand erdgeist das Frühstück insgesamt fad und trocken. Die in Kreuzberg irgendwie deplazierte R’n’B-Musik, die uns die ganze Zeit etwas zu laut um die Ohren wehte, senkte die Stimmung zusätzlich. Nicht einmal die sekundären Geschlechtsmerkmale, welche die Kellnerin offenbar in aufmunternder Absicht deutlich exponierte, konnten erdgeist erfreuen.

Französisches Frühstück 

Französisches Frühstück: 4,10 €

46halbes Französisches Frühstück, das mit einem Milchkaffee serviert wurde, war übersichtlich, aber nett arrangiert. Das Croissant schmeckte zwar frisch, war aber recht mickrig. Das Preis-Leistung-Verhältnis war dennoch insgesamt angemessen.

Ein bereits aus einem anderen Lokal bekanntes Johannisbeeren-Problem soll hier nicht unerwähnt bleiben und mal grundsätzlich diskutiert werden. Ja, Johannisbeeren sind als saisonales Obst eine vorzügliche Idee als Garnitur und Farbtüpfelchen auf einem liebevoll dekorierten Teller. Sie schmecken nicht nur süß, sondern beerig-frisch und haben sogar das Potential, beim geneigten Gast gute Laune zu erzeugen und zugleich unbewußt mehr Trinkgeld aus ihm herauszukitzeln. Denn ist das Frühstück beispielsweise als Anbahnung intimer Beziehungen geplant, kann man die roten Beeren hingebungsvoll bis erotisch von der Rispe knabbern. Auch wenn der Frühstückspartner eher langweilig palavert, eignen sich die Johannisbeeren zum kreativen Zeitvertreib.

Ungewaschen werden sie jedoch zur Frühstücksbewertungsfalle! Denn sind sie nicht gewaschen, wird der Schmutz auf den Früchtchen zum Hingucker und offenbart lieblose Behandlung der zu verzehrenden Speisen vor dem Servieren. Und wie wir nicht nur aus diesem Blog, sondern auch aus hochwissenschaftlichen Forschungen wissen, reden die Gäste viel häufiger über Störendes, seien es auch Kleinigkeiten, als über Erfreuliches, das wie selbstverständlich hingenommen wird.

Hingehen sollten also alle, die sich in Kreuzberg sowieso etwas deplaziert fühlen, vom Fenster aus aber ein gutes Stück der Oranienstraße beobachten möchten, sich nicht daran stören, wenn das Abräumen ein Viertelstündchen dauert und deren Erwartungen ein Durchschnittsfrühstück nicht übersteigen.

Rote Harfe
Oranienstraße 13, 10999 Berlin
Telefon: 030 / 618 44 46
Rote Harfe

  1. 46halbe war wieder mit erdgeist frühstücken. []

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Filed under À la carte, Kreuzberg

Vivolo

Am zentral gelegenen Hackeschen Markt geht man ja als Berliner eigentlich nicht frühstücken, denn sich als Einheimischer unter die Touristen zu mischen, kommt normalerweise aus Prestigegründen nicht in Frage. Auch erwartet man überzogene Preise, unfreundliche Kellner, herumirrende Passanten und übervolle Lokale.

Aus Zeitgründen mußte allerdings diesmal eine Ausnahme gemacht werden. Wenn man zum Frühstücken nur etwa eine Stunde übrig hat und sich gerade in Mitte befindet, gilt das wohl als valide Ausrede, in eines der Restaurants in den S-Bahn-Bögen am von manchen Berlinern etwas liebkosend Hackmarkt genannten Platz zu gehen. Wir1 kehrten recht wahllos in das erstbeste Lokal ein, das Vivolo. Gemütlich setzten wir uns unter die breiten Sonnenschirme, es waren nur wenige andere Tische besetzt, also keine Spur von Touri-Schnellversorgungsgastronomie.

Nach kurzer Lektüre und Analyse der zehn verschiedene Frühstücke umfassenden Speisekarte, entschied sich 46halbe für “Sevilla”, fh wählte “Deportivo”. Wie die Namen schon vermuten lassen, bietet das Vivolo spanische Küche.

Sevilla       

Sevilla: 7,50 €

Sevilla und Deportivo wurden inklusive Heißgetränken serviert, womit die stolzen Preise einigermaßen zu rechtfertigen sind. Da wir beide bereits vor dem Durchsehen der Karte gierigerweise einen Latte macchiato (für je 3 Euro) geordert hatten, waren wir nun dem doppelten Koffeineinfluß ausgesetzt. Wir sahen dies jedoch nicht als Schaden an – im Gegenteil.

Zu dem Sevilla-Frühstück gehörten drei Crepes, die mit Pistazienkrümeln und Puderzucker bestreut und mit Erdbeerstückchen garniert waren. Dazu gab es Honig und zwei Marmeladen sowie einen Obstsalat. Insgesamt eine wohlschmeckende Kombination, die 46halbe jederzeit nochmal bestellen würde.

Deportivo  

Deportivo: 5,90 €

Zum Frühstück Deportivo gehörte außer dem schon erwähnten Heißgetränk noch ein kleiner frischgepreßter Orangensaft. Auf die Frage, wie es denn schmeckt, antwortete fh nur mit einem wohligen Knurren. Denn mit vollem Mund redet man nicht, wie wir aus unserer guten Kinderstube alle wissen. Später merkte er an, daß etwas Honig als Beigabe zu den Corn Flakes, dem Joghurt und dem Obstsalat noch besser gewesen wäre.

Das Frühstück hätte ein unerwartet angenehmes Erlebnis werden können, allerdings gab es zwei weniger erfreuliche Einschränkungen. Die eine sei durch das folgende Bild illustriert:

Wespen 

Wespen: kostenlos, viele

Es wurde zunehmend schwieriger, das leckere Frühstück zu genießen, denn die überaus schnelle interne Kommunikationsstruktur der ansässigen Wespen führte ein ganzes Heer dieser einzeln kaum störenden Zick-Zack-Flieger an unseren Tisch. Wir mußten letzten Endes kapitulieren und haben den Rest des nicht vollständig verzehrten Essens vordergründig den surrenden, sich darin suhlenden Viechern überlassen.

Hintenrum haben wir aber die Kellnerin gerufen, die uns nur wissend und etwas mitleidig anguckte und dann die Teller mitnahm. Nachdem das Essen abgeräumt war, ließ die Wespenplage zwar etwas nach, aber offenbar wollten die nun ungehaltenen Insekten ihrem Unmut über unsere mangelnde Kooperation beim Aufteilen der süßen Nahrung weiterhin deutlich machen.

Hingehen sollten also im Sommer nur Nicht-Wespen-Allergiker, die nicht auf den Pfennig, ähm Cent achten müssen, aber sympathisch und nett bedient werden möchten, vielleicht danach noch auf einen Sprung zur nahegelegenen Museumsinsel gehen und beim Frühstück ein paar Touris begucken wollen.

Vivolo, Am Zwirngraben 11-12, 10178 Berlin
Telefon: 030 / 246 31 933
Vivolo

  1. 46halbe hat mit fh gefrühstückt. []

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Filed under À la carte, Mitte

Nola’s am Weinberg

Die Schweizer sind bekannt für ihr etwas langsameres Herangehen an die Dinge des Lebens. Das Nola’s in der Nähe der Veteranenstraße zeigt sich, ausweislich der Speisekarte, als Berliner Refugium schweizerischer Lebensart und Küche. Entsprechend dauerte es eine Viertelstunde, ehe ich mein bestelltes koffeinhaltiges Heißgetränk bekommen habe.

Die Wartezeit hat mich aber in keiner Weise bekümmert, denn das Nola’s am Weinberg ist einmalig günstig gelegen. Von der großen Terrasse blickt man auf einen Seerosenteich, der ehedem ein Goldfischteich gewesen ist. Obwohl es sich zentral in Berlin-Mitte befindet, bietet der Weinbergpark die Illusion des Mitten-im-Grünen-Sitzens. Man hört nicht mal mehr viel vom Verkehr auf der Brunnenstraße, gedämpfte Stadtatmosphäre also.

Als dann mein Frühstücksgast eintraf1, dem ich übrigens den Tip für das Nola’s verdanke, wechselten wir2 auf der riesigen Terrasse zu einem schattigeren Tisch, denn es drohte ein veritabler Sonnenbrand. Dann wurde die nicht eben lange Frühstückskarte inspiziert. Ich habe das “Gmischte Frühstück” gewählt.

Gmischtes Frühstück  

Gmischtes Frühstück: 6,50 €

Es war eine gute Wahl, schon weil keine einzige Tomate als Deko auf dem Teller lag. Yeah! Der Quark mit Paprika und Kräutern konnte uneingeschränkt überzeugen, aber so richtig großartig war die Erbeermarmelade. Köstlich! Dazu gab es verschiedene Brotsorten und Brötchen, Wurst, Käse, etwas Obst. Alles frisch oder zumindest eben erst aus der Packung genommen.

Die Kellner blieben weiterhin zwar freundlich, aber ausgesprochen lahm. Nur das interessante Bestell-Eingabe-Gadget, das an ihnen befestigt war, erregte unsere Aufmerksamkeit. Wir hielten es zunächst für irgendein DECT-Dingens, spätere Recherche ergab aber, daß eine Firma aus Österreich die Geräte fabriziert und RF-Technologie mit SMS-Integration verwendet wird.3

Amerikanisches Frühstück  

Amerikanisches Frühstück: 8,50 €

Ach ja, mal Gadgets beiseite, erdgeist hatte das Amerikanische Frühstück geordert. Er war lange nicht so begeistert wie ich. Das lieblose Rührei war offenbar nichts besonderes, ohne nennenswerte Gewürze oder Kräuter. Der Bagel war lapprig und mit zuviel Quark bestrichen. Auch die Pancakes haben ihn nicht froh gemacht, und die Obstelemente waren zu rar. Alles in allem konnte die Leistung nicht mit dem Preis mithalten, wie mir erdgeist versicherte.

Wir waren übrigens nicht die einzigen hungrigen Gäste. Um uns herum rotteten sich unablässig Spatzen zusammen, die schon mal bis auf den Tisch flogen. Die Wespen hat mein heldenhafter Begleiter hingegen todesmutig abgewehrt. Bei der Menge an Spatzen war das eher aussichtslos.

Umsonstspatzen  

Spatzen: kostenlos

Wer also im Grünen auf einer großen Terrasse sitzen möchte, den ehemaligen, 1740 aufgrund des strengen Winters liquidierten Weinberg begucken und genießen will, dabei keine Insektenallergie hat und vielleicht ein paar Dealer im Park beobachten möchte, ist im Nola’s richtig.

Nola’s am Weinberg, Veteranenstraße 9, 10119 Berlin
Telefon: 030 / 440 40 766
www.nola.de

  1. Ich war mal wieder überpünktlich. Jaha, Herr Pixelbrei, auch wenn es Ihnen unrealistisch erscheinen mag. []
  2. Die Frühstücke haben 46halbe und erdgeist bewertet. []
  3. Wir bleiben dran! []

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Filed under À la carte, Mitte

Entwederoder

Wenn es schon vormittags so richtig warm ist in Berlin, möchte man zum Frühstück gern unter schattigen Bäumen sitzen. Natürlich bietet unsere Hauptstadt auch hier Gelegenheiten. Das Entwederoder in der Oderberger Str. bietet die kühle Luft unter Bäumen und dazu eine angenehm kuschlige Atmosphäre.

Kaum daß wir1 uns draußen an einen der Tische mit den spartanischen Holzbänken gesetzt hatten, wurde ich auf das Frühstücks-Mörderfeature hingewiesen: das “Oderberger Spezial” für 11,90 Euro. Das würde für mindestens drei Menschen ausreichen, sofern die Personen nicht komplett ausgehungert seien. Leider waren wir nur zu zweit und zudem grade nicht übermäßig hungrig. Ich möchte die Empfehlung aber dennoch gern weitergeben.

Auch das komplette Gegenteil als Frühstücksauswahl hat die Karte zu bieten. Wer die Fesseln der Normalsterblichen schon abgelegt hat, sich morgens so richtig elend fühlt und diesen Zustand beibehalten möchte, der kann sich das “Italienische Frühstück” für zwei Euro ordern. Man bekommt einen Espresso mit Wasser und einer Zigarette. Naja, wir entschieden uns beide unterdessen doch lieber für je ein “Gemischtes Frühstück”.

Gemischtes Frühstück   

Gemischtes Frühstück: 6,60 €

Man bekommt was draufsteht: gemischte Käse- und Wurstsorten mit etwas Obst. Dazu Kräuterquark, ohne den ein Frühstückslokal eigentlich meistens schon verloren hat. Für umgerechnet 13 Mark steht ein reichliches, nett arrangiertes, vielleicht etwas gewöhnliches Frühstück auf dem Tisch. Ach damn, ich wollte endlich aufhören mit der Mark-Umrechnung..

Ich vermute, ich habe hier schon mehrfach erwähnt, daß ich keine Tomaten mag. Da ich im Laufe der Jahre verschiedene Strategien getestet habe, die alle das Ziel verfolgen, die Tomatendeko auf meinem Teller loszuwerden, versuchte ich diesmal die meist erfolgreiche Taktik der direkten Ansprache. Dem sehr bemühten, auf eine ausgesprochen sympathische Weise verpeilten Kellner2 erklärte ich also geradeheraus, daß ich keinerlei Tomaten möchte.

Tomatenhaufen   

Obligatorischer Tomatenhaufen: gratis dabei

Auf dem Weg von meiner Bestellung zur Küche muß eine Art Reality Distortion Field aufgepoppt sein, denn ich erhielt einen extragroßen Tomatenhaufen. Entsprechend hatte erdgeist nun ein Tomatenfrühstück, denn ich konnte ihn zum Tausch überreden.

Während der erste von später weiteren Akkordeonspielern aufspielte und wir unsere Frühstücke verzehrten, unterhielten wir uns über die ein wenig punkige Einrichtung des Lokals inmitten der versnobbenden Stadtteilverottung und stellten uns vor, wie beispielsweise Element of Crime hier sitzen und über den Sinn des Lebens diskutieren würden.

Wer also an einem warmen Sommertag ein schattiges Lokal sucht, das Erdnußbutter serviert, dabei ein ordentliches Preis-Leistung-Verhältnis hat und wer nichts gegen Akkordeonspieler mit Sammelbüchsen hat, ist im Entwederoder richtig.

Entwederoder, Oderberger Straße 15, 10435 Berlin
Telefon: 030 / 44 81 382

  1. Die Frühstücke haben 46halbe und erdgeist verzehrt. []
  2. Auf der Rechnung stand: “Es bediente Sie: Morgensonne”. harhar []

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Filed under À la carte, Netz: Gratis, Prenzlauer Berg

Malzcafe

Setzt man sich für ein entspanntes Frühstück ins Malzcafe, gleich an der Kulturbrauerei gelegen, empfängt einen die Speisekarte mit einem etwas bizarren Disclaimer: Bitte auf herabtropfendes Wachs achten! Unwillkürlich richtet sich der Blick nach oben. Tatsächlich hängen da ein paar Kerzen über dem Tresen, jedoch weit entfernt von unseren1 Köpfen. Nochmal Glück gehabt.

Wochenends gibt es hier ein mittelprächtiges Buffet, am heutigen Dienstag nur einige Frühstücke zur Auswahl aus der Karte. Da ich generell zu Überpünktlichkeit neige und daher etwas früh dran bin, bestelle ich zum Wachwerden einen Latte macchiato für 2,30 Euro und studiere erstmal eingehend die Karte. Das Getränk wird mit einem Strohhalm serviert, den ich aber geflissentlich ignoriere.

Meine kurz nach mir eintreffende Begleiterin hat heute einen mutigen Tag und bestellt bei dem ausgesprochen kooperativen Kellner Acerola mit Wasser. Acerola? Es ist trotz der irreführenden Farbe irgendwie von und mit Kirschen und schmeckt nach ihrer Auskunft beeindruckend fruchtig. Der Hersteller beteuert die antioxidative Wirkung des Getränks. Ich werde daher bei nächster Gelegenheit in diesem Blog berichten, ob meine Begleiterin nun weniger schnell schlecht wird oder vielleicht langsamer rostet.

Acerola mit Wasser: 3 €

Genug der Vorrede. Ich bestelle ein Studentenfrühstück und hoffe, nicht nach meinem Studentenausweis gefragt zu werden. Ich habe nämlich keinen.

Studentenfrühstück: 4,40 €

Serviert werden zwei Arten von Schinken, Käse, Butter, etwas Obst und grüner Salat, dazu ein Eierkuchen. Außerdem gibt es Brötchen und Vollkornstullen mit etwas Honig, den ich über den Eierkuchen gieße. Sieht alles sehr verlockend aus. Störend sind nur die in Deutschland offenbar unvermeidlichen Tomaten.

Meine tierlosem Essen zuneigende Begleiterin bestellt das Vegetarische Frühstück. Dem Vernehmen nach ist auch sie zufrieden. Im Gegensatz zu mir hat sie kaum Mühe, die üppigen Mengen an verschiedenen Käsesorten zu verspeisen.

Vegetarisches Frühstück: 5,50 €

Wir haben einen guten Tisch gewählt, denn wir sitzen etwa einen Meter erhöht an der offenen Seite des Lokals, mit wunderbarem Blick auf die vorbeigehenden Passanten. Es ist zwar etwas laut wegen des Verkehrs auf der Danziger Straße, aber dafür kann man dekadent von oben herab die Radfahrer und Fußgänger beobachten und darüber reden, wie man die Welt rettet, warum Fuzzing Unsinn ist – oder was man eben so bespricht beim Frühstück.

Wer also gern in einem Wochentags ab 10 Uhr geöffneten, eher leeren Lokal angenehm entgegenkommend bedient wird und vielleicht aus mir immer unerklärlich gebliebenen Gründen eine AOL Internet Station braucht, ist im Malzcafe richtig.

Malzcafe, Knaackstraße 99, 10435 Berlin
Telefon: 030 / 44 04 72 27
www.malzcafe.de

  1. Die Frühstücke haben 46halbe und sill verspeist. []

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Filed under À la carte, Netz: Kostet, Prenzlauer Berg

Fellas

Durch die Stargarder Straße fährt man ja im Grunde dauernd. Sie liegt irgendwie immer auf halbem Weg, gleich bei der Schönhauser. So war es auch an diesem Tag, als wir1 unentschlossen und hungrig am Potsdamer Platz rumstanden, wo man ja schon aufgrund der baulichen Gegebenheiten immer schnell wieder wegfahren möchte.

Da das Fellas eben genau zwischen Wedding und Adlershof liegt, sind wir kurzentschlossen dort eingekehrt. Es empfing uns ein überaus freundlicher Kellner und angenehm chillige Musik, nicht zu laut, aber doch den dichten Straßenverkehr übertönend.

Bevor wir uns die Karte überhaupt angesehen haben, hat mein Begleiter einen Eiskaffee, der hier Cafe Frappé heißt, bestellt. Ich kenne die Prozedur schon, es ist für ihn eine Art Lackmustest für gute gastronomische Einrichtungen. Ist der Eiskaffee gut, kann der Rest nicht so schlecht sein.

Cafe Frappé: 2,50 €

Der Eiskaffee war nach seinem Bekunden durchaus lecker, kommt sogar ins obere Drittel der nach oben offenen Eiskaffeeskala. Da dieses Frühstücksblog aber nichts für Sockenbügler ist, muß auch Kritik sein: Es war eigentlich kein Eiskaffee, denn es fehlte Vanilleeis. Das wäre noch das i-Tüpfelchen gewesen. Ich bestellte einen Latte macchiato.

Wir haben nicht lange in der Karte gesucht, sondern uns gemeinschaftlich dafür entschieden, ein Französisches Frühstück zu bestellen. Jeder seins, versteht sich.

Französisches Frühstück: 4,20 €

Zu dem köstlichen Eierkuchen mit Obst, Quark und Ahornsirup gab es noch Brötchen und Croissants mit Nutella und Marmelade in kleinen Päckchen. Die Brötchen waren leider nicht so der Bringer, auch die Croissants waren wohl von gestern. Der leckere Eierkuchen konnte uns aber dennoch zufriedenstellen.

Wer also gern ausgesprochen freundlich bedient wird und nicht die Unsummen ausgeben möchte, ist im Fellas genau richtig. Kostenloses Internet gehört selbstverständlich dazu. Für zusammen nur 13,20 € waren wir satt und entspannt und konnten in einen guten Tag starten.

Fellas, Stargarder Straße 3, 10437 Berlin
Telefon: 030 / 46 79 63 14
www.fellas-berlin.de

  1. Dieses Frühstück haben 46halbe und starbug eingenommen. []

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